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Die körperliche und psychische Gesundheit und Unversehrtheit gehört zu den Grundrechten eines Menschen

Häusliche Gewalt, insbesondere gegen Frauen und Kinder, ist – nicht nur in Zeiten der Corona-Krise- an der Tagesordnung.

Die in den Medien beschriebene häusliche Gewalt konnte (lt. COSMO-Studie vom 11.4.2020) in der Tendenz bestätigt werden, allerdings ist von einer höheren Dunkelziffer auszugehen.

Das Thema ist für auch die Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES mehr denn je aktuell und die Corona-Pandemie – mehr als ein Gesundheitsrisiko.

Gewalt im häuslichen Kontext betrifft alle Menschen unabhängig von Status, Religion, Alter und Nationalität.
Meist findet sie über lange Zeiträume im Verborgenen statt, in der Familie und dem Zuhause, wo man sich sicher und geborgen fühlen sollte. Gewalt hat viele Gesichter: psychische, körperliche, aber auch in Erniedrigung, sozialer Kontrolle und Isolation sind Gewalt – und erfordert unser aller Aufmerksamkeit: hinsehen und helfen.

Der Weg aus der Gewaltspirale ist ein oft sehr langer und schwieriger. Die Hoffnung, das Versprechen des Gewaltausübenden auf Besserung verhindert rechtzeitiges Aussteigen, Beratung und Hilfe suchen und in Anspruch nehmen. Auch die Auswirkungen auf die Familie durch Trennung, Umzug, Kontaktverluste im sozialen Umfeld etc. insbesondere auch für die Kinder, lassen die Gewaltbetroffenen oft lange ausharren und Gewalt erleiden.
Ist der Punkt des Erträglichen überschritten oder erfahren die Gewaltbetroffenen Unterstützung im sozialen Umfeld und sind bereit, die Gewalterfahrung offen zu machen, ist der erste Schritt getan, aus dieser Spirale auszusteigen.

Hilfe finden die Betroffenen in akuten Notsituationen bei der Polizei, den Fachberatungsstellen sowie in den Frauenhäusern. Auch das bundesweite Hilfetelefon gegen Gewalt ist ganzjährig, rund um die Uhr und in über 13 Sprachen erreichbar: 08000 116016.
Medizinische Soforthilfe nach einer Vergewaltigung bieten die drei Kliniken des Main-Kinzig-Kreises und der Stadt Hanau. Hier erhalten Betroffene anonym Hilfe, d.h. auch, sie müssen keine Angaben zum Täter machen, werden versorgt und können sich anschließend beraten lassen.

Kinder sind ebenfalls Betroffene, sei es indirekt, in dem sie die Gewaltszenarien miterleben und erleiden und/oder selbst Gewalt erfahren. Kinder und Jugendliche haben das Recht auf ein gewaltfreies Aufwachsen. Unterstützung bieten neben den Jugendämtern verschiedene Fachberatungsstellen.

Die Frauen-und Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises haben in Kooperation mit Beratungsstellen, Ämtern, Polizei und vielen anderen Hilfeeinrichtungen und Institutionen Hilfe-und Beratungsangebote in Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis zusammengestellt. 

(zusammengestellt hat den Beitrag unser Vereinsmitglied Ute Pfaff-Hamann, ehemalige Sozialberaterin und Gleichstellungsbeauftragte des MKK)